Für manche mag es wie ein geschmackloser Scherz klingen, für andere wie das ironische Must-Have schlechthin: Die kürzlich lancierte Modekollektion „Aldi Original“ von Aldi Nord schlägt Furore in den sozialen Netzwerken, als Models fungieren followerstarke Persönlichkeiten wie etwa Bonnie Strange. In den Regalen wird die Kollektion zwar nicht ausliegen, doch finden Interessierte die Schmuckstücke im eigens eröffneten Pop-Up-Store oder im eigenen Briefkasten, falls man sie im Gewinnspiel gewinnt. Lidl hatte bereits mit einer eigenen Streetwear-Kollektion vorgelegt – zwar war die Kollektion als Aprilscherz gemeint, doch erfreute sie sich tatsächlich großer Beliebtheit. Steigen die beiden Einzelhändler nach der positiven Resonanz nun ins Mode-Business ein? Nein. Der Erfolg ergibt sich gerade aus der Absurdität. Die Überschreitung von Grenzen kann ein hervorragendes Mittel sein, um in einer Welt, in der fast jedes Mittel schon einmal zum Werben genutzt wurde, doch noch etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen. Doch was können Händler von Kampagnen dieser Art lernen?
Mut zum Tabu – ein Erfolgsrezept
Wirklich revolutionär an den Streetwear-Kollektionen von Aldi und Lidl ist nicht, dass nun auch Kleidung vertrieben wird. Schließlich bieten beide Discounter auch im regulären Sortiment eine beachtliche Auswahl an Kleidungsstücken an, vertrieben zum Beispiel als die Marken Esmara und UP2FASHION. Warum über die Streewear-Linie so weitläufig berichtet wird, liegt an etwas anderem: Zum ersten Mal haben sich die Discounter in Sphären gewagt, die über den landläufigen Geschmack hinausgehen. Fischerhut, Jogginganzug und Schweißband – von der Modewelt eigentlich als No-Go verschrien, haben sich in den letzten Jahren in höchsten Fashionkreisen zum It-Piece gemausert.
Durchgedrungen ist diese Information zum Durchschnittsverbraucher in der Regel noch nicht. Die limitierten Produkte sollen sich nicht gut verkaufen, sondern ein Statement setzen. Aus diesem Grund wird an eine junge, mutige Zielgruppe appelliert, die gekonnt mit Kontrasten und Tabubrüchen jongliert – und selbst Socken in Sandalen bürotauglich macht. Auch beachtlich ist, wie Aldi und Lidl eigentlich wenig glamouröse Alltagsgegenstände in Statements verwandeln, die schon in wenigen Jahren bestimmt zu begehrten Sammlerstücken werden. Dass das Muster der Aldi-Tüte sich sehr gut in den High Fashion-Kontext reiht, bewies das Modehaus Balanciaga schon im Jahre 2017: Auf einem übergroßen Schal fand sich das Muster der klassischen Plastiktüte wieder, augenscheinlich diente sie als Inspiration. Mit der Rückeroberung beweist der Discounter bisher ungeahntes Selbstbewusstsein. Auch formatfüllende Prints mit „Lidl“ oder „Aldi“ zeugen davon, es scheint keinen Grund zu geben, sich hinter Eigenmarken zu verstecken. Klamotten bei Aldi kaufen? Das ist nicht mehr peinlich, das ist Mode.
Denkanstoß für Einzelhändler
Natürlich können sich nicht alle weiteren Einzelhändler um eine ähnlich mediale Kampagne kümmern. Hier spielen bei Aldi und Lidl schlussendlich doch die großen Namen mit, die der Modekollektion ihren eigentlichen Witz verleihen. Allerdings können sich kleinere Unternehmer durchaus eine Scheibe abschneiden, indem sie bei der Auswahl ihrer Werbegeschenke einfach – Humor bewahren. Meist wird ausgesucht, was zum Unternehmen passt. Doch greift die Werbung effizienter, wenn zum Beispiel mit Kontrasten gespielt wird. Wie wäre es zum Beispiel, als Friseur Caps bedrucken zu lassen? Hochwertige Werbeartikel erhält man beispielsweise beim Anbieter maxilia.de. Hier findet sich eine riesige Auswahl verschiedener Modelle, die zu jedem Typen und so auch zu jeder Zielgruppe passen. Ein Schild á „Typveränderung und es soll überraschen? Nimm‘ die hier mit!“ zeigt Charakter und lässt den Salon vertrauter wirken. Wenn zwischen Werbegeschenk und Unternehmen eine Verbindung in Form eines Kontrasts besteht, ist die Chance groß, dass Sie im Gedächtnis bleiben. So eben bei Aldi, dem nächsten großen Streetstyle-Trend.