Es kommt ein Zeitpunkt im Leben vieler Menschen, an dem fertiggerahmte Drucke aus dem Möbelhaus oder Poster aus dem Baumarkt schlichtweg keine Befriedung mehr versprechen. Wesentlich mehr Freude bereiten dann Editionskunst oder Gemälde.
Werden einige Tipps bei dem Gemälde kaufen oder dem Erwerb anderweitiger Kunstwerke berücksichtigt, müssen dafür noch nicht einmal hohe finanzielle Ressourcen investiert werden. Wie sich diese Tipps gestalten, zeigt der folgende Beitrag.
Kunst muss kein Vermögen kosten
Cornelius Gurlitt besitzt aktuell wahrscheinlich sowohl die bekannteste als auch die umstrittenste private Kunstsammlung. In den Medien konnte in der Vergangenheit regelmäßig über spektakuläre Funde in Form von Gemälden von Liebermann, Kirchner, Chagall, Picasso, Matisse oder anderen modernen Künstlern gelesen werden.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass einige Exemplare nach dem abgeschlossenen Restitutionsverfahren von großen Auktionshäusern, wie Sotheby’s oder Christies, versteigert werden. Verbraucher hätten somit die Chance, ihr eigenes Wohnzimmer mit wahrlich musealer Kunst auszustatten – vorausgesetzt, das nötige Kleingeld in Form eines zweistelligen Millionenbetrages ist vorhanden.
Dies ist bei den meisten Menschen natürlich nicht der Fall. Allerdings bedeutet dies nicht, dass in den eigenen vier Wänden gänzlich auf wertbeständige Kunst verzichtet werden muss. Limitierte Werke oder Unikate sind bereits ab Preisen von circa 100 Euro erhältlich.
Museen, Messen und Galerien – Inspirationen sammeln
Für den Kunstkauf ist es in erster Linie wichtig, sich vor der geplanten Investition von zeitgenössischer Kunst begeistern und inspirieren zu lassen. Dazu sollten Kunstmessen besucht werden, um sich einen Eindruck über die vielfältigen Werke zu verschaffen und aufmerksam durch die Großstadt-Galerien geschlendert werden. Auch wird so eine erste Einschätzung der Kunstpreise möglich.
Beispielsweise stellt die Art Cologne in Deutschland eine der wichtigsten Kunstmessen dar, die auch Werke bisher unbekannter und junger Künstler fördert.
Kunstwerke sind keine bloße Dekoration
Ähnlich wie mit der Musik verhält es sich auch mit der bildenden Kunst – Werke, die auf den ersten Blick große Begeisterung auslösen, verlieren häufig schnell ihren Reiz. Unabhängig davon, ob es sich um eine Zeichnung, ein Gemälde oder eine Skulptur handelt, sollte somit der Versuchung widerstanden werden, ein Kunstwerk abhängig von dem vorhandenen Sofabezug oder der Tapete auszusuchen.
Schließlich wirkt ein schönes Wohnzimmer nicht steril, sondern spielgelt vielmehr die Persönlichkeit des Bewohners wieder. Somit sollte ein wenig Mut aufgebracht werden, um sich für Kunstwerke zu entscheiden, die immer wieder zu einem Dialog einladen und vielleicht erst auf den zweiten oder dritten Blick wirklich verstanden werden können.
Die großen Meister für wenig Geld
Wird bei Auktionshäusern im Internet nach großen Namen der Kunst, wie Dalí oder Chagall gesucht, ist die Überraschung häufig groß: Echte Dalí-Drucke sind inklusive Rahmen bereits zu Preisen ab 150 Euro erhältlich. Bei solchen Angeboten ist jedoch allerhöchste Vorsicht geboten.
In der Regel handelt es sich bei ihnen um billige Nachdrucke, die weder eine Handsignatur noch eine Nummerierung aufweise. Die Echtheitsbeteuerungen, egal, ob niedergeschrieben oder mündlich ausgesprochen, sind in diesen Fällen von keinem großen Wert.
Besonders Laien in dem Bereich der Kunst sind kaum fähig, gefälschte von echten Objekten im großen Kunstangebot zu unterscheiden. Daher ist es generell empfehlenswert, der Versuchung zu widerstehen, ein Werk eines großen Meisters zu auffallend günstigen Preisen zu erwerben.
Besser ist es, auf die Suche nach originalen Arbeiten noch unbekannter, junger Nachwuchskünstler zu gehen. Dann können Unikate und limitierte Drucke, die in Zukunft vielleicht sogar ein kleines Vermögen wert sind, zu attraktiven Preisen erworben werden.