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Digitalisierung im Mittelstand

Für die Wirtschaft in Deutschland bildet der Mittelstand das wichtigste Rückgrat. Schließlich gehören viele deutsche mittelständische Unternehmen zu den sogenannten „Hidden Champions“ – in ihrem Segment sind sie Weltmarktführer.

Daher ist es kaum verwunderlich, dass ein großes Interesse daran besteht, dass sich diese Situation langfristig nicht ändert. Es ist somit entscheidend, dass auch der Mittelstand die Vorteile der Digitalisierung für sich nutzt. Besonders durch eine digitalisierte Wertschöpfungskette ergibt sich in diesem Zusammenhang ein enormes Wachstumspotential.

Die Digitalisierung bietet dem deutschen Mittelstand sowohl im Vertrieb und Marketing, sowie bei der Steigerung der Produktionseffektivität große Chancen. Ein Betrieb der sich digital geschickt aufgestellt hat, kann seine Produkte und Services wie einen Nachschleifservice für Werkzeuge besser darstellen, verkaufen und effizienter durchführen – das spart Kosten, Zeit und Stress.

Erfolgsentscheidend: Die Unternehmenskultur

Es kann durchaus eine Herausforderung darstellen, den jeweiligen Handlungsbedarf richtig einzuschätzen, schließlich handelt es sich bei dem digitalen Wandel um einen äußerst dynamischen Prozess. Viele der Trends wie Internet of Things, Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 oder Big Data laufen nebeneinander ab.

Daher ist es essentiell, jeden neuen Trend möglichst frühzeitig hinsichtlich seiner Relevanz und Implementierungsmöglichkeiten im eigenen Unternehmen zu prüfen. Dabei entscheidet oft die Unternehmenskultur, ob einzelne Technologien in dem Betrieb erfolgreich eingeführt werden können. Offenheit und eine Bereitschaft für Neuerungen müssen sowohl die Geschäftsführer als auch die Mitarbeiter zeigen.

Das Lernen aus Fehlern

Da Qualität und Planbarkeit in der deutschen Unternehmenskultur einen sehr hohen Stellenwert einnehmen, genießt auch die Fehlerfreiheit eine hohe Priorität. Bevor ein neues Projekt angegangen wird, wird dieses so in allen Details auf Korrektheit, Rentabilität und Machbarkeit überprüft. Dies ist überaus zeitaufwendig, jedoch profitiert der Mittelstand auch deswegen von seinem Ruf, stets eine exzellente Qualität zu gewährleisten.

Umgekehrt funktioniert es jedoch in den USA. Neue Ideen werden dort umgehend umgesetzt und teilweise in Form von unvollständigen Beta-Varianten hinsichtlich ihrer Markttauglichkeit getestet. Setzt sich eine Lösung dann nicht durch, wird diese einfach wieder verworfen. Somit bilden Fehler in Amerika einen wichtigen Bestandteil des Systems und werden mit Lernerfolgen gleichgesetzt. An dieser Philosophie sollten sich auch deutsche Mittelständler häufiger orientieren.

Die Vorteile der positiven Fehlerkultur für die Digitalisierung

Im Bereich der Digitalisierung werden bestehende Lösung nicht einfach nur weiterentwickelt. Es geht oft darum, echtes Neuland zu betreten, da die Marktchancen durch radikale Innovationen besonders hoch ausfallen. Für deutsche Unternehmen aus dem Mittelstand ist dieses Vorgehen jedoch größtenteils fremd.

Natürlich gehen von dem Trial-and-Error-Prinzip durchaus auch Risiken, zum Beispiel in finanzieller Hinsicht, aus, jedoch werden durch eine positive Fehlerkultur wichtige Erkenntnisgewinne möglich. Im Technologie-Bereich werden viele Lösungen und Produkte in Deutschland nur selten umgesetzt, weil ein Scheitern gefürchtet wird. Dies sollte in Zukunft geändert werden.

Die Wichtigkeit der Netzwerke und Erfahrungen

Ein wichtiger Bestandteil der Lernkultur bildet auch der intensive Austausch in Netzwerken. Wichtige Lektionen für das eigene Unternehmen lassen sich schließlich sowohl aus erfolglosen Versuchen als auch aus Erfolgsgeschichten anderer ableiten. Das Netzwerken basiert dabei stets auf dem Grundprinzip des Gebens und Nehmens.

So können nicht nur etablierte Unternehmen viel von einem jungen Start-Up lernen, sondern die Start-Ups profitieren ebenfalls von der hohen Expertise der alteingesessenen Betriebe. Um neue Kooperationspartner zu finden oder Lehren aus den Erfahrungen anderer Unternehmen zu ziehen, stehen zahlreiche Plattformen und Möglichkeiten für den Mittelstand zur Verfügung. Einen idealen Startpunkt, um Kontakt zu Start-Ups und anderen Unternehmen zu knüpfen, bildet zum Beispiel das Kompetenzzentrum Mittelstand NRW.

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