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Was sind Datenräume und wofür braucht man sie?

Die EU-Kommission verfolgt das Ziel, eine Art Binnenmarkt für Daten zu schaffen. Realisiert werden soll dieses in einem Datenraum.

Ein herkömmlicher virtueller Datenraum kann in vielen unterschiedlichen Anwendungsszenarien für überzeugende Vorteile sorgen. Unternehmen, die einen solchen für ihre geschäftlichen Zwecke nutzen, sollten jedoch vor ihrer Entscheidung den Datenraum testen, um herauszufinden, ob dieser ihren individuellen Anforderungen gerecht wird.

Wie sich der geplante Datenraum von der EU-Kommission gestalten soll, was unter diesem verstanden wird und welchen Nutzen er bietet, erklärt der folgende Beitrag.

Die Datenraum-Pläne der EU

Die Pläne der EU-Kommissionen konzentrieren sich auf das Vorhaben, einen einheitlichen Datenraum für Europa zu schaffen. In diesem sollen sowohl nicht-personenbezogene als auch personenbezogene und sensible Geschäftsdaten aufbewahrt werden können. Unternehmen würden so ebenfalls einen leichten Zugang zu einer sehr großen Menge industrieller Daten in hoher Qualität erhalten. Darüber hinaus steht dieser Binnenmarkt für Informationen aus der ganzen Welt offen.

Publiziert wurden die Pläne im vergangenen Februar durch die EU-Kommission im Rahmen ihrer europäischen Datenstrategie. Die Datenräume sollen dabei in neun Sektoren etabliert werden, unter anderem wird so ein gemeinsamer europäischer Mobilitätsdatenraum, ein Datenraum für den Green Deal von Europa und ein europäischer Industriedatenraum geplant.

Datenraum – Was ist das überhaupt?

Innerhalb der Datenstrategie der EU-Kommission ist allerdings keine präzise Definition zu dem Begriff des Datenraumes enthalten. Dies sollte allerdings nicht als Schwäche der Strategie ausgelegt werden, denn vielmehr wird so die Chance geschaffen, ein abstraktes Konzept des Datenraumes inhaltlich zu füllen und im Rahmen eines offenen Dialoges zwischen allen Beteiligten ein gemeinsames Verständnis zu schaffen.

Grundsätzlich sind für eine vertrauenswürdige Nutzung von Daten stets eine selbstbestimmte Zusammenarbeit und Verständigung zwischen den Anbietern der Daten, also Verwaltungen und Unternehmen, und den Nutzern der Daten, also ebenfalls Verwaltungen und Unternehmen, sowie den Kollektiven und Individuen nötig.

Durch die Etablierung eines Datenraumes wird eine faire und freiheitliche Zusammenarbeit der beteiligten Parteien ermöglicht, die auf vertrauenswürdigen Infrastrukturen und Prozessen, ethischen Regeln und  gesetzlich definierten Datenrechten basiert. Denkbar sind die Datenräume, in denen Daten bereitgestellt, ausgetauscht und genutzt werden können, dabei sowohl auf einer internationalen als auch einer nationalen, regionalen und lokalen Ebene.

Wer profitiert von einem Datenräum?

Der Umfang und die Ziele der Datennutzung sind ausschlaggebend dafür, wie sich die Regeln, Mitgliedschaften, Strukturen und Rechtsformen der Datenräume gestalten. In Betracht kommen für die Nutzung beispielsweise Gemeinschaftsunternehmen oder Genossenschaften, Stiftungen, zivilrechtliche Vereine oder zeitlich begrenzte Projekte.

Im Auftrag der jeweiligen Produzenten der Daten können Datentreuhändler die Abwicklung des Austausches der Daten durch die Datennutzer und Datenproduzenten übernehmen. Darüber hinaus sind häufig weitere Parteien, wie Forschungseinrichtungen, staatsnahe Unternehmen und öffentliche Verwaltungen beteiligt.

Warum sind Datenräume nötig?

Doch wozu braucht es derartige Datenräume überhaupt? Beispiele für Datenräume, die nicht freiheitlich und selbstbestimmt aufgebaut sind, bilden beispielsweise die privaten Datenmonopole der USA oder die staatlich kontrollierten Varianten in China.

Durch diese werden Unternehmen und Personen, welche Daten generieren, von diesen enteignet und die Daten dann für staatspolitische oder geschäftliche Zwecke exklusiv genutzt. Die supranationalen oder nationalen Rechtsprechungen treten so jedoch in den Hintergrund, da die Datennutzungen auf den jeweiligen Plattformen eigenmächtig festgelegt werden.

Europa nutzt nun die Chance, Verwaltungen, Unternehmen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, Datenräume aufzubauen, die gemeinsam auf einer vertrauenswürdigen Basis genutzt werden können.

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