Als ökologisch nachhaltig verstehen sich Produkte dann, wenn keine irreversiblen Spuren auf dem Planeten entstehen. Wo liegen Vorteile für Verbraucher?
84 Prozent der deutschen Konsumenten sind laut Bundeszentrale für politische Bildung davon überzeugt, durch ihr eigenes Konsumverhalten einen Beitrag zum Umweltschutz leisten zu können. Um das Bewusstsein zu stärken und die Anzahl der kleinen Fehltritte zu verringern, hilft ein Blick auf die weiteren Vorteile. Was können nachhaltige Produkte wirklich?
Ökologisch nachhaltige Produkte – Was bedeutet das?
Ökologisch nachhaltige Produkte erleben aufgrund des gesteigerten Bewusstseins zum Klimawandel ein Aufleben. Ökologisch nachhaltig, also im Sinne der Umwelt, sind Produkte im weitesten Sinne, wenn natürliche Ressourcen schonend und rücksichtsvoll behandelt werden. Im Detail kann das bedeuten:
- Nachhaltiges Wachstum und Gewinnung der Rohstoffe
- CO2-neutrale Verarbeitung oder niedriger CO2-Fußabdruck
- Kein Entstehen von Giften und anderen Stoffen, welche der Natur oder Lebewesen schaden
- Umweltschonende Verpackungsmaterialien
Um bestimmte Umweltsiegel auf der Verpackung und im Marketing verwenden zu dürfen, müssen individuelle Vorgaben zum Beispiel zur Haltung von Nutztieren über die Gesetzgebung hinaus berücksichtigt werden.
Abgrenzung zu nicht ökologisch nachhaltigen Produkten
Die Grundlagen für ökologisch nachhaltige Produkte ergeben sich daraus, ob und wie schnell die verwendeten Rohstoffe für ein Produkt nachwachsen. Einen Einfluss darauf kann auch die Bewirtschaftung haben. So zeigt die Verwendung falscher Düngemittel den Effekt, dass Böden langfristig nicht mehr nutzbar werden und vertrocknen.
Ein weiteres Beispiel für nicht nachwachsende Rohstoffe ist die Verwendung von Öl oder Kohle. Diese fossilen Rohstoffe entstehen über Jahrtausende unter bestimmten Voraussetzungen wie Druck und der richtigen Temperatur. Durch den intensiven Abbau kommt es langfristig zum Mangel.
Durch den Nebeneffekt, einen sehr hohen CO2-Ausstoß bei der Förderung, Verarbeitung und Nutzung zu haben, gelten diese fossilen Brennstoffe als nicht nachhaltig.
Vorteile ökologischen Wirtschaftens und nachhaltigen Konsums
Im Sinn aller Menschen sollte es sein, die Erde so zu hinterlassen, dass auch zukünftige Generationen einen guten Ausgangspunkt für das Leben auf ihr haben. So sind alle Vorgänge zu meiden, welche einen wissenschaftlich nachweisbaren Einfluss haben, der nicht rückgängig gemacht werden kann (also irreversibel ist).
Wie können Individuen ihr Leben nachhaltiger Gestalten?
- Fossile Brennstoffe meiden
- Auf lokale Produkte setzen
- Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck bevorzugen
- Flüge wenn möglich vermeiden, nachhaltige Urlaubsangebote nutzen
- Vegetarische oder vegane Ernährung
Durch das rasante und reflektierte Wachstum der letzten Jahrzehnte und das nur zögerliche Einschreiten der Politik kommt es beim Thema der Nachhaltigkeit auf individuelle Maßnahmen und ein Überdenken des Konsums an.
Ökologisch nachhaltige Produkte: Vorteile auf einen Blick
Mit smartem und nachhaltigem Konsum setzen Individuen ein Zeichen für die Hersteller. Die Vorteile dabei, den eigenen Konsum umzustellen, sind vielseitig:
- Schonung der Umwelt und begrenzter Ressourcen
Produkte, welche viel Abfall produzieren oder eine negative Umweltbilanz haben, können häufig durch Alternativen ersetzt werden. Das Verbot von Einweg-Plastikprodukten innerhalb der EU wird in den nächsten Jahren viele Alternativen aus Bambus und anderen nachwachsenden Stoffen begründen.
- Positives soziales Feedback
Durch den Kauf eines ressourcensparenden Elektroautos oder der Nutzung alternativer Möglichkeiten genießen Verbraucher vor allem in höheren sozialen Schichten ein positives Feedback. Mit gutem Beispiel voranzugehen wird schnell im Freundes- und Bekanntenkreis Nachahmer finden und dadurch einen zusätzlichen positiven Effekt gewinnen.
- Gutes Gewissen
Das Bewusstsein, etwas Gutes getan zu haben, ist unersetzbar und so gewinnen Projekte, welche einen bestimmten Teil der Einnahmen an Aufforstungsprojekte oder andere nachhaltige Projekte spenden, an großem Zuspruch. Das Gewissen konsumiert bei modernen Kunden mit und durch diese selektive Nachfrage ändert sich auch das Angebot in Richtung Nachhaltigkeit.
- Steigerung der eigenen Gesundheit durch weniger Schadstoffe
Produkte mit dem Biosiegel oder direkt vom Farmer zu erstehen verschafft ein großes Maß an Kontrolle, dass keine gesundheitsschädlichen Pestizide, Giftstoffe oder Hormone eingesetzt wurden. Auch der Verzicht auf fossile Brennstoffe ist hier ein beliebtes Beispiel, da der Einfluss auf die Luft, die wir atmen, deutlich in der Nase liegt.
- Möglichkeiten finanzieller Vorteile durch Alternativen
Das Argument, durch Alternativen zu sparen, wird auch von den größten Kritikern genutzt. Warum sollte man z.B. teure Reiniger kaufen, wenn Backpulver, Zitronensäure und Essig einen ähnlichen Effekt haben?
Finanzielle Anreize notwendig
Der Einfluss von Energieriesen der Autoindustrie und anderen ist nach wie vor groß und so werden die Klimaziele, welche von der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2020 geplant waren, wohl erst fünf Jahre später erfüllt. Ein Wandel kann daher nur durch zwei Maßnahmen beschleunigt werden: Die erste Möglichkeit wäre ein Anheben der Steuern für Umweltsünder. Die zweite Möglichkeit sähe vor, dass es deutlich klarere Antworten auf die Frage gäbe: „Wie kann ich meine eigene Nachhaltigkeit steigern?“ Folglich wären dafür Anreize für den Kauf von nachhaltigen Produkten vonnöten.
Für viele, die nachhaltige Alternativen nur als Geldgeschäft einer imaginären Ökodiktatur ansehen, ist die Gelegenheit, Geld zu sparen und durch die Nutzung von Alternativen Gewinne zu generieren, oft auch die einzige Möglichkeit, das Handeln zu lenken. Neben nachhaltigem Konsum kann also auch jedes demokratische Mittel genutzt werden, um Einfluss auf die Politik und aktuelle Entscheidungen auszuüben und nachhaltige Produkte weiter zu fördern.